Rathaus Simmerath mit einem Baum im Vordergrund

RATHAUS & POLITIK

Stolpersteine in Simmerath und Steckenborn sind verlegt

Die Steine erinnern an die Schicksale von vier Menschen, die zwischen 1942 und 1945 ihr Leben verloren

Maria und Peter Offermann aus Witzerath, Tante und Onkel von Herbert Wüller, wurden beide in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen und dort ermordet. Die offiziellen Todesursachen lauteten "Schizophrenie" und "Marasmus", bei letzterem ist davon auszugehen, dass Peter Offermann verhungerte.
Ein 17-jähriger polnischer Zwangsarbeiter, der mutmaßlich mit Vornamen Eduard hieß wurde zwischen Dedenborn und Einruhr im Waldstück „Düsterheld“ mit einem Jagdgewehr niedergeschossen. Dorthin war er geflohen und hatte Mundraub begangen um sich zu ernähren. Viel ist nicht über ihn bekannt.
Die drei Stolpersteine liegen jetzt an den Schriftzügen mit den Ortsnamen „Witzerath“ und „Einruhr“ auf dem Simmerather Rathausplatz.

In Steckenborn wurde am 18. Juni 1942 Josef Babuschkewitz, der ebenfalls ein polnischer Zwangsarbeiter war, auf Veranlassung der Gestapo ohne Gerichtsverfahren öffentlich erhängt, weil ihm unbewiesene Beziehungen zu einer deutschen Frau und einem weiteren Mädchen vorgeworfen wurden. Die Hinrichtung erfolgte auf einem abgelegenen Hof, sein Stolperstein wurde deshalb zentral in Steckenborn gegenüber der Kirche verlegt.

"Es ist wichtig, dass die Opfer des Nationalsozialismus niemals vergessen werden", betonte Bürgermeister Bernd Goffart. Deshalb freut er sich auch besonders darüber, dass die Sekundarschule Simmerath die Patenschaft für die Pflege der Steine auf dem Rathausplatz übernimmt und so auch die Schülerinnen und Schüler einen Bezug zum Thema bekommen.

Die sogenannten "Stolpersteine" sind ein Kunstprojekt, das deutschland- und europaweit an die Vertreibung und Vernichtung von Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfern im Nationalsozialismus erinnert.

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