Geschichte
Geschichte der Gemeinde Simmerath
Römerzeit
Zur Römerzeit führte eine Straße von Konzen kommend über Kesternich nach Einruhr zur Heilsteinquelle. Zahlreiche archäologische Funde bezeugen eine erste umfangreiche Erschließung des hiesigen Raumes durch die Römer im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.
Eine erste Aktenerwähnung Simmeraths findet sich in dem Waldrecht von 1342, wo ein "Hof zo Semmenrode" genannt ist.
Hier soll die Römerstraße in Kesternich verlaufen sein
Kriegsspuren: Der Westwall
1300 bis 2. Weltkrieg
Nach 1300 wurde Simmerath als eigener Kirchenbezirk von der Konzener Mutterpfarre abgetrennt. Der 1346 erstmals genannten Simmerather Pfarrei unterstanden die folgenden Ortschaften (erwähnt um 1560): Simmerath, Kesternich, Dedenborn, Strauch, Rollesbroich, Witzerath, Lammersdorf, Paustenbach, Schmidt, Kommerscheidt, Vossenack, Zweifall und Mulartshütte.
Genau wie das gesamte Monschauer Land fiel auch Simmerath 1435 an das Herzogtum Jülich.
Während der langen, wechselvollen Geschichte Simmeraths hatten seine Bewohner häufig große Not und Leid zu ertragen, wie beispielsweise 1543 im Krieg des Herzogs von Jülich gegen den deutschen Kaiser. Auch Seuchen und Hungersnöte brachten große Schicksalsschläge für die damalige Bevölkerung, so unter anderem das Pestjahr 1636.
Nicht zuletzt die beiden Weltkriege unseres Jahrhunderts haben tiefe Wunden gerissen und große Opfer gefordert. Besonders die Ortschaften unserer Gemeinde, die hinter dem Westwall lagen, wurden im Winter 1944/45 bei dem Vormarsch der Alliierten stark zerstört.
Nach dem Krieg
Nach dem Krieg wurde relativ schnell mit dem Wiederaufbau begonnen. Alle Ortschaften der Gemeinde Simmerath haben in den vergangenen Jahrzehnten an der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung teilgehabt.
Durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen - in Kraft seit 01.01.1972 - wurden die selbständigen Gemeinden der Ämter Simmerath (Lammersdorf, Simmerath) und Kesternich (Kesternich, Rurberg, Steckenborn und Strauch), die Gemeinde Eicherscheid aus dem Amtsverband Imgenbroich und die Ortschaft Einruhr aus der amtsfreien Gemeinde Dreiborn zu der neuen Gemeinde Simmerath zusammengeschlossen.
Gräberstätte zwischen Kesternich und Rurberg
Das Zentrum von Simmerath heute
Heute
Heute ist die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Simmerath durch eine Vielzahl von Gewerbe-, Industrie- und Handwerksbetrieben, Einzelhandelsgeschäften und Betrieben des Fremdenverkehrs reich differenziert.
Die Industriebetriebe konzentrieren sich auf die Ortschaften Lammersdorf, Rollesbroich und Simmerath, während die Betriebe des Fremdenverkehrs im ganzen Rurtal, insbesondere in den Ortschaften Rurberg, Woffelsbach, Einruhr und Erkensruhr beheimatet sind.
Auf kulturellem, sozialem und kommunalem Gebiet sind beachtliche Leistungen erbracht worden. Heute zeigt sich die neue Gemeinde Simmerath mit ihren über 15.000 Einwohnern als aufstrebendes und modernes Gemeinwesen, das seine Aufgaben für die Zukunft erkannt hat und mit Hilfe einer aufgeschlossenen Gemeindevertretung und -verwaltung zur Zufriedenheit aller Bürger lösen wird.